Zum Auftakt der neununddreißigsten Runde stellen wir die Frage: „Welchen Anteil hat das Sicherheitsgewerbe an dem Chaos an deutschen Flughäfen und wie wird die aktuelle Situation von unseren Befragten eingeschätzt?“
Im Interview mit:
- Cornelia Okpara · Geschäftsführerin des Bundesverbands der Luftsicherheitsunternehmen e. V. (BDLS)
- Dirk Faßbender · Prokurist und Leiter der KÖTTER Akademie GmbH & Co. KG
- Julia Al Fawal · Geschäftsführerin der ToSa Security & Service GmbH & Co.KG
- Ralf Philipp · Leiter Marketing & Geschäftsentwicklung der CMD – Sicherheit und Dienstleistungen GbmH & Co. KG
Eine kurze Einleitung:
Schon wieder muss es die Regierung für die Sicherheits-Dienstleister richten. Nachdem die Branche das Thema Qualität insgesamt nicht auf die Reihe bekommt und den Staat auf Knien um Regulierung anfleht, will dieser nun wegen des Personalmangels mit ausländischen Kräften die Sicherheitskontrollen an Flughäfen in den Griff bekommen. Den Schwarzen Peter schieben sich die relevanten Beteiligten – Flughafenbetreiber, Bundespolizei und Sicherheitsgewerbe – gegenseitig zu.
Und dann ist da ja noch das Stichwort „Corona“, das im Fall der Fälle für jedes Versagen verantwortlich gemacht werden kann. Dabei ist es ja nicht so, dass sich das Sicherheitsgewerbe auf Flughäfen zumindest in normalen Zeiten stets mit Ruhm bekleckert hätte. Die seit Jahren anhaltenden Zustände am Düsseldorfer Flughafen mögen als Beispiel herhalten. Ein anderer Aspekt: Plötzlich sollen „bürokratische Hürden“ hoppladiehopp für die Sicherheitsleute verringert werden. Da fragt man sich, warum sie überhaupt erst aufgebaut wurden. Insgesamt eine vertrackte Situation, wo auch immer man hinschaut. Wie schätzen Sie die derzeitige Situation ein?