Zum Auftakt der vierundfünfzigsten Runde stellen wir die Frage: „Entwickelt sich unsere Gesellschaft in Sachen Gewalt in eine Richtung, die das Wachstum des Sicherheitsgewerbes fördert?“
Im Interview mit:
- Bernd M. Schäfer · Geschäftsführender Gesellschafter der Atlas Versicherungsmakler für Sicherheits- und Wertdienst GmbH
- Dirk Dernbach · Geschäftsführer der SECURITAS Sport & Event GmbH & Co. KG
- Marcus Karallus · Leiter des Akademiebetriebs der Power Akademie GmbH
- Michael Metz · Niederlassungsleiter Rhein-Main & Niederlassung Süd bei Apleona Security Services
- Peter Haller · Geschäftsführender Gesellschafter der All Service Sicherheitsdienste GmbH
Eine kurze Einleitung:
Nun stehen also die Schwimmbäder im Fokus. Die Einsatzmöglichkeiten für private Sicherheitsdienstleister erleben eine rasante Expansion. Ursprünglich waren es Krankenhäuser, dann Flüchtlingsunterkünfte und Volksfeste, die verstärkt Schutz benötigten. Jetzt sind Auseinandersetzungen in Freibädern an der Tagesordnung – zumindest in einigen Bundesländern –, was den Appell nach verstärktem Einsatz von Polizei und privaten Sicherheitskräften immer lauter werden lässt.
In Hessen beispielsweise mögen Schwimmbäder zwar nicht als Kriminalitätsschwerpunkt gelten. Dennoch nehmen einige Bäder präventiv Sicherheitsdienste in Anspruch, besonders wenn eine hohe Besucherzahl erwartet wird. Städte wie Offenbach, Fulda, Kassel, Darmstadt und Wiesbaden sind hierbei exemplarisch zu nennen. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Saarland, in Berlin und Nordrhein-Westfalen.
Ein sarkastischer Blick in die Zukunft drängt sich auf: Entwickelt sich unsere Gesellschaft in Bezug auf Gewalt in eine Richtung, die das Wachstum der Sicherheitsbranche weiter vorantreibt? Die steigende Nachfrage nach privaten Sicherheitsdiensten in unterschiedlichen Kontexten lässt zumindest Raum für solche Überlegungen. Die Frage nach den Ursachen für diese Entwicklung und deren langfristigen Auswirkungen auf die soziale Dynamik bleibt dabei ebenso brisant wie komplex.