Zum Auftakt der fünfzigsten Runde stellen wir die Frage: „Woran liegt es, dass sich bislang nichts bei den Tarifen in der Sicherheitsbranche geändert hat?“
Im Interview mit:
- Bernd M. Schäfer · Geschäftsführender Gesellschafter der Atlas Versicherungsmakler für Sicherheits- und Wertdienst GmbH
- Dirk Dernbach · Geschäftsführer der SECURITAS Sport & Event GmbH & Co. KG
- Marcus Karallus · Leiter des Akademiebetriebs der Power Akademie GmbH
- Michael Wronker · Vizepräsident des BVMS e.V.
Eine kurze Einleitung:
Deutschland – einig Bürokratenland!
Ein Paradebeispiel hierfür liefert das Sicherheitsgewerbe mit seiner verwirrenden Vielzahl von Entgelttarifen – über 450 Lohnarten, verteilt auf bundesweit 70 Tarife. Diese komplexe Struktur ist seit Jahren ein Dorn im Auge und wirft die Frage auf, warum sich in diesem Bereich scheinbar nichts ändert.
Vor bereits vier Jahren wurde dieselbe Problematik in einer „Frage in die Runde“ aufgegriffen. Damals herrschte Einigkeit in der Meinung: Es muss sich etwas ändern. Dennoch sind seitdem keine spürbaren Veränderungen eingetreten. Viele Beschäftigte haben noch immer Schwierigkeiten zu verstehen, welchem Tarifvertrag sie unterliegen und welchen finanziellen Einfluss dies auf ihre Gehälter hat. Es scheint, als würden bestimmte Gewerkschaften und Verbände mit dieser undurchsichtigen Vielfalt an Tarifen ihr Herrschaftswissen zementieren und ihre Daseinsberechtigung festigen.
Angesichts dieser stagnierenden Situation möchten wir Ihre Meinung dazu erfahren: Halten Sie nach wie vor für notwendig, dass sich etwas ändert? Was sind Ihrer Ansicht nach die Gründe dafür, dass bislang keine nennenswerten Fortschritte erzielt wurden? Wer oder was behindert Veränderungen – ist es eine Mauer des Unwillens oder Gleichgültigkeit? Und vor allem: Welche Schritte könnten unternommen werden, um die Tariflandschaft zu vereinfachen, selbst wenn eine Reduktion auf einen einzigen Tarif nicht realistisch erscheint? Ihre Einschätzung zu diesen Fragen wäre äußerst interessant und könnte dazu beitragen, neue Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.