Zum Auftakt der zweiundfünfzigsten Runde stellen wir die Frage: „Es mehren sich die Berichte über Aggression gegenüber privaten Sicherheitskräften. Woran könnte das liegen? “
Im Interview mit:
- Bernd M. Schäfer · Geschäftsführender Gesellschafter der Atlas Versicherungsmakler für Sicherheits- und Wertdienst GmbH
- Christian Schadow · Gewerkschaftssekretär und Sicherheitsexperte der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
- Dirk Dernbach · Geschäftsführer der SECURITAS Sport & Event GmbH & Co. KG
- Michael Metz · Niederlassungsleiter Rhein-Main & Region Süd bei der Gegenbauer Sicherheitsdienste GmbH
- Michael Wronker · Vizepräsident des BVMS e.V.
- Peter Haller · Geschäftsführender Gesellschafter der All Service Sicherheitsdienste GmbH
Eine kurze Einleitung:
Im Frühling dieses Jahres ereignete sich am Münchener Ostbahnhof ein bedauerlicher Vorfall, bei dem ein privater Sicherheitsmann offenbar seinen Schlagstock gegen einen 24-jährigen Kunden der Deutschen Bahn einsetzte. Der Grund für die Eskalation lag darin, dass der junge Mann aufgrund der zeitlichen Nähe zur Schließung des Kundencenters daran gehindert wurde, ein Deutschlandticket zu erwerben. Ob der Vorfall exakt so stattfand, wie berichtet, bleibt vorerst ungeklärt. Doch unabhängig von der konkreten Situation häufen sich in jüngster Zeit die Meldungen über Aggressionen gegenüber privaten Sicherheitskräften.
Die Frage, die sich angesichts dieser Vorfälle aufdrängt, lautet: Was könnte die Ursache für diese zunehmende Aggressivität sein? Ist die Gesellschaft generell aggressiver geworden? Liegt es an einem möglichen Mangel an angemessener Ausbildung bei den Sicherheitskräften, insbesondere im Bereich der Deeskalationsstrategien? Oder spielt der wachsende Fachkräftemangel eine entscheidende Rolle, indem Mitarbeiter eingestellt werden, die psychisch nicht ausreichend auf kritische Situationen vorbereitet sind?
Es ist von besonderer Relevanz, diese Fragen zu beleuchten, um mögliche Lösungsansätze zu entwickeln und die Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten. Vielleicht bedarf es einer umfassenderen Diskussion über Ausbildungsstandards und -inhalte im Sicherheitssektor sowie einer intensiven Betrachtung der gesellschaftlichen Entwicklungen, die zu derartigen Zwischenfällen führen könnten.